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Vitales Nordhessen 2 2015

den Rücken wieder stark Zeit für eine individuelle Beratung ist Dr. Kordian Wojtas wichtig, um den Ursachen einer Erkrankung auf den Grund zu gehen. der Druck auf die Nerven hört auf. „Diese Therapie ist komplikationsarm und effektiv“, betont Kruschat. Das Konzept für die innovative Behandlung von Bandscheibenvorfällen findet national und international Anerkennung, sodass das Wirbelzentrum Nordhessen zum internationalen Referenzzentrum für Lasertherapie an der Wirbelsäule und internationalen Referenzzentrum für die Implantation von zervikalen (Halswirbelsäule) Bandscheibenprothesen vorgeschlagen wurde. n Vitales Nordhessen – eine Region für die Gesundheit | 81 Bewegung, falsche Haltung und Übergewicht diese Erkrankungen“, sagt Kruschat. Die Behandlung erfolge mit konservativen Methoden, eine Operation sei das letzte Mittel. Er macht das am Beispiel eines Bandscheibenvorfalls an der Lendenwirbelsäule deutlich, der relativ häufig vorkommt. Betroffen sind mittlerweile Menschen jeden Alters und jeder Sozialschicht. Meistens kommt es nach einer Bewegung oder Belastung zu Schmerzen, innerhalb kürzester Zeit. Typischerweise ziehen sie vom Rücken ins Bein. Sich zu bewegen und auch das Stehen oder Sitzen werden durch die Schmerzen erschwert. „90 Prozent dieser Vorfälle können ohne Operation behandelt werden. Dabei spielen Schmerzmittel und Physiotherapie in Form spezieller Krankengymnastik eine entscheidende Rolle“, sagt Kruschat. Geduld ist nötig: Denn die Behandlung kann Monate dauern. „Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass ein Bandscheibenvorfall ohne neurologische Ausfälle mit und ohne Operation nach einem Jahr das gleiche Ergebnis zeigt“, ergänzt Dr. Wojtas. Sollte bei einem Bandscheibenvorfall doch eine Operation nötig sein, wird minimal-invasiv und mikrochirurgisch operiert. Das heißt, es kommen kleine Spezialinstrumente und ein modernes Operationsmikroskop zum Einsatz. Die Operation ist bei Patienten bis zum 90. Lebensjahr möglich, wenn sie die entsprechende körperliche Verfassung mitbringen. Die Operationen nehmen die Ärzte des Wirbelsäulenzentrums unter anderem im Marienkrankenhaus in Kassel und in der Asklepios-Klinik in Melsungen vor. Transplantation körpereigener Bandscheibenzellen Bandscheibenvorfälle werden von den beiden Neurochirurgen auch mit innovativen Methoden behandelt. Eine davon ist die Transplantation körpereigener Zellen. Durch die Entnahme des vorgefallenen Bandscheibengewebes bei der Operation eines Bandscheibenvorfalls kommt es zu einem Verlust der Höhe der Bandscheibe. Dieser Höhenverlust begünstigt neue Bandscheibenvorfälle und verursacht einen erhöhten Verschleiß der Wirbelsäule. Hier setzt das innovative Verfahren an: Das entnommene Bandscheibengewebe enthält wertvolle, intakte Bandscheibenzellen. „Die werden unter maximaler Hygiene und Sicherheit im Labor vermehrt. Nach etwa drei Monaten werden die körpereigenen, neu gezüchteten Bandscheibenzellen dem Patienten unter Lokalnarkose mit einer speziellen Spritze implantiert. So wachsen die eigenen Zellen an der ursprünglichen Stelle erneut heran und stellen den Bandscheiben-Zustand wieder her“, erklärt Dr. Wojtas. Nach zwei bis drei Tagen Bettruhe sei eine rasche Mobilisierung möglich. Das Wirbelsäulenzentrum ist in Nordhessen die einzige Praxis, die dafür eine Genehmigung erhalten hat. Lasertherapie von Bandscheibenvorfällen Auch mittels einer Lasertherapie werden Bandscheibenvorfälle behandelt. Moderne Geräte erlauben eine exakte Steuerung des Laserstrahls. Das macht man sich zunutze. „Besonders Vorfälle, bei denen die konservative Therapie versagt hat, können mit der Lasertherapie gut behandelt werden“, sagt Kruschat. Unter Lokalnarkose wird eine dünne Sonde unter Röntgenkontrolle in die vorgefallene Bandscheibe vorgeschoben. Mit dem Laser wird das Gewebe geschrumpft. Der Bandscheibenvorfall zieht sich zurück und Kontakt Wirbelsäulenzentrum Nordhessen Stettiner Straße 5 34225 Baunatal Telefon 0 56 01/960 55 92 nordhessen@wirbelsaeulen- zentrum.net www.wirbelsaeulen-zentrum.net Foto: Mario Zgoll


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