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Vitales Nordhessen 2014

Gibt es etwas Schöneres, als viel Zeit mit einem spannenden Buch zu verbringen? Vitales Nordhessen sprach mit Psychologin Dr. Jessica Schneider darüber, warum Ferien häufig zum Scheitern verurteilt sind und was wir tun können, 10 | Vitales Nordhessen – eine Region für die Gesundheit Vital und gesund „Einfach mal nur sein“ Die Kunst, die Ferien zu genießen Von Helga Kristina Kothe damit die schönste Zeit des Jahres gelingt. Frau Dr. Schneider, auch Ihnen wird es so gehen: Kurz vor Urlaubsbeginn kommen von allen Seiten gute Wünsche. Was verbinden Sie mit dem Satz ,Schöne Ferien’? Dr. Jessica Schneider: Schöne Ferien bedeutet für mich vor allem, nicht-verplante Zeit zu haben und spontan entscheiden zu können, wonach mir der Sinn steht. Dazu passt in idealer Weise unser Wohnmobil, das uns an wunderbare Orte bringt. In die Berge oder ans Wasser… Einfach losfahren und stehen bleiben, wo es gefällt, in der Natur unterwegs sein, gut essen, Zeit zum Lesen haben und viel schlafen. Den ganzen Tag zu tun, wozu ich wirklich Lust habe, ohne Termine,... das sind ,schöne Ferien’. Sie haben ein gutes Stichwort gegeben: nicht-verplante Zeit. Warum fällt es vielen Menschen so schwer, ihre Ferien in Muße zu verbringen? Schneider: Meiner Erfahrung nach gibt es viele Gründe. Einige Menschen befürchten, ohne Planung die Urlaubszeit nicht gut genug zu nutzen und in der kostbaren Zeit etwas zu verpassen. Andere führen einfach die übliche und damit vertraute Art der Lebensplanung im Urlaub fort. Und dann gibt es einige Menschen, für die ist es schwer auszuhalten, Zeit mit sich alleine zu verbringen, zur Ruhe zu kommen und einfach zu sein. Foto: istockphoto.com Warum ist das so? Schneider: In diesem Zustand sind zum Beispiel negative Gefühle deutlich spürbar, da die Ablenkung fehlt. Letztlich besteht die Herausforderung darin, gerade im Urlaub achtsam zu sein und Entscheidungen darüber zu treffen, wie ich meine Zeit wirklich verbringen möchte. Und eine Antwort darauf ist nicht immer einfach. Gerade weil das Entscheidungskriterium im Alltag oft die Frage ist: ’Was ist zu tun?’. Kann man lernen, einfach mal in den Tag hinein zu leben? Schneider: Lernen ist das richtige Stichwort. Oder das Erinnern an Zeiten, in denen man


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