Page 22

Vitales Nordhessen 2014

Was hilft gegen das lästige Übel? 22 | Vitales Nordhessen – eine Region für die Gesundheit Vital und gesund Heuschnupfen ist die häufigste Allergie in den Industrieländern und weiter auf dem Vormarsch. In Deutschland leidet ungefähr jeder Fünfte daran. Was sind die Ursachen und Symptome? Welche Wege gibt es, die Pollenallergie zu bekämpfen? Von Esther Beller Ausgelöst wird Heuschnupfen durch Blütenstaub, also die Pollen von Bäumen, Sträuchern, Gräsern, Getreide und Kräutern. Sobald die Pollen mit den Schleimhäuten des Menschen in Berührung kommen, wird es für Allergiker unangenehm. Und leider gibt es im Winter keine wirkliche Verschnaufpause mehr. Denn im Laufe der vergangenen Jahre hat sich der Pollenflug aufgrund des milden Klimas verändert. Je nach Witterung dauert die Pollenflugzeit länger und beginnt auch wieder früher. So kann es durchaus sein, dass im November die letzten Gräserpollen und im Dezember bereits die ersten Haselnusspollen durch die Luft schwirren. Die allergische Reaktion bei Heuschnupfen, der auch als Pollenallergie oder saisonale allergische Rhinitis bezeichnet wird, entsteht wie durch eine überschießende Reaktion des Immunsystems. Die Aufgabe des Immunsystems ist es, Krankheitserreger zu bekämpfen. Beim Heuschnupfen werden allerdings die harmlosen Eiweiße von Pollen fälschlicherweise als gefährlich eingestuft und folglich wie ein Erreger bekämpft. Die Folge: eine Entzündungsreaktion, die unter anderem von dem Entzündungsbotenstoff Histamin ausgelöst wird. Heuschnupfengeplagte Menschen müssen einiges aushalten: Augen schwellen an, tränen, jucken oder brennen, die Nase läuft, heftige Niesattacken. Doch viele kämpfen darüber hinaus mit heftigeren Begleiterscheinungen: Etwa jeder vierte Pollenallergiker leidet gleichzeitig unter einer Entzündung der Nasennebenhöhlen, viele haben häufig Mittelohrentzündungen oder eine auf Dauer gefährliche Schlafapnoe (Schnarchen mit Atem- Fotos: fotolia.com aussetzern). Nach Aussage von Experten des Zentrums für Rhinologie und Allergologie in Wiesbaden ist aber vor allem das Risiko, an Asthma bronchiale zu erkranken, bei erwachsenen Patienten mit Heuschnupfen um den Faktor 3,2 höher als bei Gesunden. Was bewirken Medikamente? Wenn die Symptome halbwegs erträglich sind, empfehlen Ärzte meist die medikamentöse Behandlung, die zur Linderung und Vermeidung der Heuschnupfen-Symptome sowie zur Behandlung der entzündlichen Schleimhautschwellungen dient. Die Medikamente unterdrücken in der Regel die Wirkung des Gewebshormons Histamin und damit Rötungen, Jucken sowie das Anschwellen der Nasenschleimhäute – allerdings nur vorübergehend. Fliegen die Pollen wieder, muss die Medikation erneut erfolgen. Zudem Ist dagegen auch ein Kraut gewachsen? Auch Kräuter und Heilpflanzen können Leiden lindern oder vorbeugen. Dazu zählt der Pestwurz – eine Heilpflanze, die in kleinen Dosen eingenommen wird. Die Blätter und Wurzeln der Pestwurz enthalten Petasine. Sie können allergieauslösende Reaktionen hemmen, sollten aber nicht bei kleinen Kindern und Personen über 65 Jahre eingesetzt werden. Bei einer großen britischen Meta-Analyse stellte man fest, dass in fünf der sechs untersuchten Studien Pestwurz Allergien milderte. Schweizer und deutsche Forscher hatten in diesen Studien herausgefunden, dass Pestwurz genauso wirksam war wie apothekenpflichtige Medikamente (Antihistaminika) mit dem Wirkstoff Cetirizin. Dabei linderte ein Pestwurzextrakt Niesanfälle, Juckreiz, Fliessschnupfen und tränende Augen in nur fünf Tagen – und zwar ohne die für Antihistaminika typischen Nebenwirkungen. (Quelle: www.zentrum-der-gesundheit.de) Pestwurz


Vitales Nordhessen 2014
To see the actual publication please follow the link above