18 | Vitales Nordhessen – eine Region für die Gesundheit Neues aus der Medizin Übergewicht fördert Darmkrebs Studien belegen: Erkrankungsrisiko steigt um ein Drittel Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 26 000 Menschen an Tumoren des Dickdarms. Darmkrebs belegt damit den zweiten Platz der tödlichen Krebsarten. Dabei gilt die Krankheit in vielen Fällen als vermeidbar: Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ließe sich der Krebs häufig im Frühstadium erkennen und behandeln. Zudem gilt Übergewicht als ein wichtiger vermeidbarer Risikofaktor. Das belegt eine aktuelle Analyse von Wissenschaftlern aus Shanghai. Sie werteten 54 Studien mit rund neun Millionen Teilnehmern aus. Demnach erhöht starkes Übergewicht das Risiko um etwa ein Drittel, an Darmkrebs zu erkranken. Konzentriert sich das überschüssige Fett hauptsächlich in der Bauchregion, dann liegt das Erkrankungsrisiko sogar etwa um die Hälfte über dem schlanker Probanden. „Übergewicht ist einer der konstantesten Risikofaktoren für Darmkrebs – in fast allen Studien zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang mit dem Erkrankungsrisiko“, sagt Professor Dr. med. Wolff Schmiegel, Deutsche Gesellschaft Screening ab 60. Lebensjahr Gefährliche Gefäßerweiterung mit Ultraschall frühzeitig erkennen für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Auf welchen Stoffwechselwegen Übergewicht und Darmkrebs miteinander in Verbindung stehen, ist bislang noch nicht geklärt. Vermutlich spielen dabei Störungen des Insulin- Haushalts eine Rolle. Auch Sexual-, Fettgewebshormone und Entzündungsvorgänge stehen im Verdacht. Vorsorgeuntersuchungen: Für Menschen zwischen 50 und 55 Jahren übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland die Kosten für einen jährlichen Stuhltest. Menschen ab 55 Jahren können zudem alle zehn Jahre eine Darmspiegelung machen lassen. Im Jahr 2011 starben in Deutschland 3666 Menschen infolge eines Bauchaorta-Aneurysmas. Bei dieser Gefäßerkrankung, die häufig zunächst ohne Symptome verläuft, erweitert sich die Hauptschlagader im Bauch und entwickelt sich zu einer immer dünnwandigeren Aussackung. Bleibt ein solches Aneurysma unerkannt, kann es reißen und die Betroffenen innerlich verbluten. Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) sprechen sich für eine Screening-Untersuchung ab dem 60. Lebensjahr aus: Durch eine Ultraschalluntersuchung könnten viele Fälle frühzeitig erkannt und das Leben von Patienten gerettet werden. Eine rechtzeitig eingeleitete Therapie, etwa die Behandlung eines Bluthochdrucks, kann das Fortschreiten der Krankheit verhindern. Ebenso lebensbedrohliche Komplikationen wie ein Gefäßriss der Hauptschlagader im Bauch, der häufig tödlich ist. Zu einer Operation oder der Implantation einer Gefäßprothese raten die Experten, wenn das Aneurysma einen Durchmesser von mehr als fünf Zentimetern beim Mann und mehr als vier Zentimetern bei der Frau aufweist. Wer profitiert: Eine bevölkerungsbasierte Studie aus England zeigt, dass besonders Männer ab dem 60. Lebensjahr von einem Screening profitieren. Risikopatienten – Menschen mit Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen oder starke Raucher – sollten schon ab dem 55. Lebensjahr zum Screening eingeladen werden. Fotos: Fotolia.com
Vitales Nordhessen 2 2015
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