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Injektionstechnik beeinflusst die Blutzuckereinstellung Insulintherapie bei Menschen mit Diabetes Insulin-Injektionen, die sich Menschen mit Diabetes Typ 1 Sofort Zucker geben Erste Hilfe bei zu niedrigem Blutzucker ist lebenswichtig Eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) bei Diabetespatienten ist gefährlich und deshalb ein Notfall. Betroffenen, die noch bei Bewusstsein sind, sollte unverzüglich durch die Gabe von Zucker geholfen werden. Darauf weist die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) hin. Häufig würden Hypoglykämien jedoch falsch eingeschätzt. „Leider werden Unterzuckerungen oft verharmlost und in der Bevölkerung allgemein mit Hunger und Müdigkeit verwechselt. Einige halten unterzuckerte Diabetespatienten auch irrtümlich für betrunken“, sagt Professor Dr. med. Andreas Fritsche von der DDG. Hilfe zu leisten ist lebenswichtig und vergleichsweise einfach. Eine Unterzuckerung kann leicht mit einem gezuckerten Getränk, gezuckerten Nahrungsmitteln oder etwas Traubenzucker behandelt werden. Fritsche rät, auch nur bei Verdacht auf Unterzuckerung sofort Zucker zu verabreichen. „Es muss lediglich darauf geachtet werden, dass der Patient noch bei Bewusstsein ist.“ Sollte doch keine Unterzuckerung vorliegen, könne man durch eine einmalige Gabe von Traubenzucker jedenfalls keinen Schaden anrichten. Ist der unterzuckerte Diabetespatient bewusstlos, sollte immer ein Notruf erfolgen. oder Typ 2 in der Regel mehrmals täglich selbst verabreichen, sind für ihre Behandlung von entscheidender Bedeutung. Die richtige Injektionstechnik ist ausschlaggebend, damit das Insulin zeitgerecht freigesetzt wird. „Dafür muss das Insulin ins Unterhautfettgewebe gespritzt werden”, erläutet Diabetesberaterin Elisabeth Schnellbächer. Außerdem müssen Diabetes Patienten darauf achten, die Einstichstelle regelmäßig zu wechseln. Ansonsten können dellenartige Hautgewebeveränderungen die Folge sein: „Sogenannte Lipodystrophien sind eine verbreitete Komplikation.” Schellbächer empfiehlt, beim Spritzen folgenden Ablaufplan einzuhalten: Als erstes sollten Betroffene die Injektionsstelle überprüfen. Sie muss sauber sein, etwas Abstand zur vorherigen Stelle haben und darf keine Lipodystrophien oder andere Hautveränderungen aufweisen. Zur Vorbereitung gehört auch, zu überprüfen, ob das Medikament der Verordnung entspricht (kurz- oder langwirksames Insulin) und das Insulin – falls nötig – zu durchmischen. Nach einer Funktionskontrolle des Pens, dem Einstellen der Dosis und gegebenenfalls dem Anheben einer Hautfalte sollte die Nadel im 45- beziehungsweise 90-Grad-Winkel zur Oberfläche der Hautfalte eingestochen und das Insulin langsam und gleichmäßig gespritzt werden. Nachdem der Injektionsknopf des Pens vollständig heruntergedrückt ist, sollte die Nadel noch zehn Sekunden in der Haut verbleiben, bevor man sie herauszieht und anschließend die Hautfalte loslässt. Schon zu Beginn der Injektionstherapie sollten Menschen mit Diabetes einen Rotationsplan erlernen. So gibt es verschiedene Rotati- Tipps für Diabetiker Von den etwa sechs Millionen Menschen mit Diabetes mellitus in Deutschland sind etwa 2,5 Millionen insulinpflichtig. Sie müssen mehrmals täglich ihren Blutzucker messen und sich daran angepasst Insulin spritzen. Dabei beeinflusst die Injektionstechnik die Blutzuckereinstellung und die Lebensqualität der Betroffenen. Der Verband der Diabetes-Beratungs und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) hat einen Leitfaden herausgegeben. onsmuster mit detaillierterer Einteilung der Injektionsstellen am Bauch und an den Oberschenkeln: Eine Möglichkeit ist, die Zonen Wochentagen zuzuordnen und nach Anzahl der täglich notwendigen Injektionen weiter zu unterteilen. Patienten mit Diabetes mellitus sollten regelmäßig ihre Injektionsstellen von einem Arzt untersuchen lassen. Bei Kindern ist eine Kontrolle bei jedem Arztbesuch angezeigt. n Ü Der Leitfaden zur „Injektion bei Diabetes mellitus“ kann als Broschüre gegen 5,80 Euro in Briefmarken bestellt werden: VDBD-Geschäftsstelle, Bertramstr. 12, 55765 Birkenfeld Ü Download im Internet unter www.vdbd.de in der Rubrik Verband/Broschüren 14 | Vitales Nordhessen – eine Region für die Gesundheit


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