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Moderne Therapieverfahren bei KNIEGELENKVERLETZUNGEN Mustafa Kilic ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und seit fünf Jahren als Oberarzt in der Orthopädischen Klinik Hessisch Lichtenau tätig. Vitales Nordhessen – eine Region für die Gesundheit | 27 Orthopädische Klinik Hessisch Lichtenau Verdrehverletzungen des Kniegelenkes, insbesondere beim Sport, können zu Verletzungen von Bandstrukturen, Menisken, aber auch des Knorpels führen, die operiert werden sollten. Wichtig ist, dass eine zeitnahe Untersuchung durch einen Spezialisten durchgeführt und eine geeignete Diagnostik veranlasst wird, damit nach individueller Beratung des Patienten eine adäquate Therapie eingeleitet werden kann. Ein Riss des vorderen Kreuzbandes führt zu einer dauerhaften Instabilität des Kniegelenkes, wodurch Folgeschäden an Knorpel und Meniskus entstehen können. Solche Verletzungen sollten daher möglichst operativ behandelt werden. In der Orthopädischen Klinik Hessisch Lichtenau werden moderne therapeutische Maßnahmen zur Behandlung der vorderen Kreuzbandverletzung eingesetzt. Ligamys-Verfahren regt Selbstheilung an Bei einer frischen Verletzung wird mit dem Ligamys-Verfahren durch Annäherung der Sehnenstümpfe die Selbstheilung des körpereigenen vorderen Kreuzbandes angestrebt, ohne dass von anderen Körperstellen Sehnen entnommen werden müssen. Dieses Verfahren wird in Deutschland bisher in wenigen Kliniken angewandt. Voraussetzung dafür ist, dass die OP innerhalb von 21 Tagen nach der Verletzung erfolgt. Kreuzbandplastik mit körpereigener Sehne Bei einem älteren und für das Ligamys-Verfahren ungeeigneten Kreuzbandriss führen wir eine arthroskopische Kreuzbandplastik durch. Dabei wird eine körpereigene Sehne über einen kleinen Schnitt am Schienbeinkopf entnommen und nach entsprechender Präparation in das Kniegelenk eingesetzt. Häufig liegen begleitend zum Kreuzbandriss auch Verletzungen weiterer Strukturen wie der Menisken, des Knorpels und der Seitenbänder vor, die adäquat mitbehandelt werden müssen. Je nach Verletzungsmuster und -ort können Meniskusrisse beispielsweise durch Naht oder teilweise Entfernung versorgt werden. Knorpel regenerieren oder transplantieren Bei der Behandlung von Knorpelverletzungen stehen an der Orthopädischen Klinik Hessisch Lichtenau verschiedene Techniken zur Verfügung: Zum einen kann eine Knorpelregeneration angestoßen werden; zum anderen sind bei geeigneten Situationen aber auch Knorpeltransplantationen mittels Knorpel-Knochen-Transfer (Mosaik-Plastik) oder mit angezüchtetem Knorpel (MACT) möglich. Derartige Eingriffe werden minimalinvasiv über kleine Schnitte (Schlüssellochchirurgie) durchgeführt. n Fotos: Orthopädische Klinik Hessisch Lichtenau/nh Dr. Mustafa Kilic und ein Assistent während eines arthroskopischen Eingriffes an einem Knie. Für weitere Informationen rund um die Orthopädische Klinik Hessisch Lichtenau stehen Ihnen folgende Ansprechpartner zur Verfügung: Allgemeine Orthopädie und Traumatologie (Chefarzt Dr. Franz-Josef Müller): (05602) 831 201 Wirbelsäulenorthopädie (Chefarzt Herr Stefan Kistner): (05602) 831 301 Zentrum für Tetra- und Paraplegie (Chefärztin und Ärztliche Direktorin Dr. Marion Saur) (05602) 831 384 oder im Internet unter www.klinik-lichtenau.de sowie info@lichtenau-ev.de.


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