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Starke Hilfe für schwache Venen 14 | Vitales Nordhessen – eine Region für die Gesundheit Vital und gesund Für Krampfadern und Co. gibt es bewährte Behandlungsmethoden Geschwollene Beine, Krampfadern oder Venenentzündungen sind nur einige Beschwerden, die schwache Venen nach sich ziehen können. Welche Ursachen Venenleiden haben und welche Behandlungsmethoden es gibt, erklärt Michael Tesch, beratender Arzt bei der BKK VBU. Wie macht sich ein Venenleiden bei den Betroffenen überhaupt bemerkbar? Eine Venenschwäche entwickelt sich meistens schleichend über Jahre hinweg. Sie kündigt sich oft durch müde, schwere, geschwollene Beine, Spannungen und ziehende Schmerzen an. Die Beschwerden treten vor allem nach langem Sitzen und Stehen auf. Mit zunehmendem Alter oder durch eine angeborene Venenschwäche können die Venenwände immer mehr erschlaffen. Zusätzliche Risikofaktoren sind langes Stehen und Sitzen, Schwangerschaft, Übergewicht und Bewegungsmangel. Warum sind schwache Venen ein ernst- zunehmendes Problem? Wenn sich die oberflächlichen Beinvenen erweitern, schließen die Venenklappen nicht mehr richtig. Das Blut wird langsamer zum Herzen transportiert oder fließt sogar zurück. Dadurch erhöht sich der Druck in den Venen. Die geschwächten Venenwände können dem nicht lange standhalten und weiten sich noch stärker aus. Außerdem wird durch den Stau des Blutrückflusses das sauerstoffarme, abfallstoffreiche Blut nicht mehr schnell genug abtransportiert. Haut und Gewebe werden nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt und durch die Abbauprodukte noch zusätzlich geschädigt. Die Überlastung dieses Kreislaufabschnitts lässt Schwellungen, Besenreiser und Krampfader entstehen. Komplikationen wie Venenentzündungen, Thrombosen und Beingeschwüre können die Folgen sein. Welche Therapien können Menschen mit einem Venenleiden helfen? Viel Bewegung, um die Muskelpumpe zu aktivieren, und die Kompressionstherapie (Kompressionsverbände und medizinische Kompressionsstrümpfe) sind die Basistherapie für Krampfaderleiden und beugen Komplikationen vor. Kompressionsstrümpfe unterscheiden sich erfreulicherweise heute erheblich von den altbackenen „Gummistrümpfen“ vergangener Zeiten. Durch die Kompression von außen wird der Gewebedruck im Bein erhöht, das heißt, die Venen werden zusammengepresst, die Venenklappen schließen besser. In der Folge wird der Blutstrom in den Beinen verbessert. Kompressionsstrümpfe werden vom Arzt (Allgemeinmediziner, Phlebologe, Dermatologe, Orthopäde) verschrieben. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für bis zu zwei Paar im Jahr. Damit die Strümpfe individuell und optimal sitzen, misst das geschulte Fachpersonal in Sanitätshäusern, Facharztpraxen oder Fachkliniken exakt die Beine, bevor die passende Größe ausgesucht wird. Im Angebot sind Strümpfe in den unterschiedlichsten Ausführungen: Vom Wadenstrumpf über den Schenkelstrumpf bis hin zur kompletten Kompressionsstrumpfhose. Für eine wirksame Therapie sind aber nur Strümpfe ab der Kompressionsklasse 2 geeignet. Können pflanzliche Präparate die Therapie unterstützen? Auch pflanzliche Venenmittel können einen Beitrag leisten. Sie unterstützen aber lediglich die oben genannten Therapien. Rosskastanie oder Rotes Weinlaub dichten die Gefäßwände der Venen ab. Dadurch sickert weniger Flüssigkeit ins umliegende Gewebe. Das vermindert die Ödembildung. Andere Cremes und Salben enthalten entzündungshemmende Auszüge aus Arnika oder Gerinnungshemmer wie Blutegelextrakt, Heparin oder Mucopolysaccharid-Poly- sulfat. n Foto: © Patrizia Tilly - Fotolia.com, Quelle: BKK VBU


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