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»Ratsuchende berichteten auch, das sie nach längeren psychischen Erkrankungen wie Depressionen nicht mehr vom Arbeitgeber beschäftigt wurden oder keine Chancen mehr in ihrer Branche hatten« ARTHROSE? Vitales Nordhessen – eine Region für die Gesundheit | 15 Organschäden, grüner Star und vieles mehr. Über das Thema Studium und Arbeitsmarkt mit Handicap schreibt Michael Stuber selbst in seinem im BoD Verlag Norderstedt erschienenen Buch „Der Trip namens Leben – Autobiografie“. Intelligent, aber bürokratisch verhindert Auf Anfrage von Vitales Nordhessen erklärt Frau Mahsa Mahamied von der Antidiskriminierungsberatung in der Bildungsstätte Anne Frank zu Frankfurt am Main im Gespräch, dass sich öfters Bewerber mit Handicap beschwerten, weil hessische Firmen sie ablehnten. Wenn Menschen mit Handicap Rat suchten, gehe es „am häufigsten um Arbeit. Immer wieder fühlen sich Betroffene mit Behinderung aber auch durch Entscheidungen von Ämtern, die ihrer Leidenssituation nicht gerecht werden, diskriminiert.“ So erzählte nach Angaben von Frau Mahamied eine Arbeitnehmerin davon, dass ihr Arbeitgeber ihren Arbeitsplatz plötzlich verändert habe: „Aufgaben, die sie gut erledigen konnte, sind ihr nach und nach entzogen worden. Die verbliebene Hauptaufgabe ist physisch sehr anstrengend für sie. Ihr wird vorgeworfen, zu langsam zu arbeiten, bestimmte Anforderungen nicht erfüllen zu können und zu viele Fehlzeiten zu haben. Jedoch scheinen die Vorwürfe teilweise nicht zutreffend zu sein und einige der Probleme scheinen durch die genannten Änderungen selbst hervorgerufen zu sein. Einzelne Kolleg_ innen verhalten sich ausgrenzend und herabsetzend. Der betroffenen Person wurde nahegelegt, eine andere Stelle zu suchen.“ Auch Menschen mit psychischem Handicap haben es der Antidiskriminierungsberatung zufolge auf dem Arbeitsmarkt schwer: „Ratsuchende berichteten auch, das sie nach längeren psychischen Erkrankungen wie Depressionen nicht mehr vom Arbeitgeber beschäftigt wurden oder keine Chancen mehr in ihrer Branche hatten.“ Sogar in Sachen Studium haben es Menschen mit Handicap schwer, obwohl sich die Universitäten Toleranz und ähnliche Werte auf die Fahnen zu schreiben pflegen. Systematische Sabotage Auf dem hessischen Arbeits- und Weiterbildungsmarkt ist diese den Bewerbern auferlegte Sabotage ein weit verbreitetes Problem. Unternehmen verhindern Bewerber mit Handicap systematisch, wie weitere Recherchen ergaben. Es geschieht oft, obwohl die Jobsucher die passenden beruflichen oder schulischen Qualifikationen mitbringen. Dies berichtet ebenso eine Hilfsorganisation aus Kassel, die früher Arbeitssuchende mit Behinderung regelmäßig beraten hatte. Hessen ist für behinderte Jobbewerber somit ein Ort der Tränen, an dem so mancher hemdsärmelig-kleinkariert-marschierende Vorzeige-Spießer sie auf dem Arbeitsmarkt offensichtlich ungehindert fertigmacht. Die Vereinten Nationen kritisieren Deutschland Über 50 Prozent der behinderten Menschen im arbeitsfähigen Alter in ganz Deutschland seien vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen, geht aus einem Statement der in Berlin am Deutschen Institut für Menschenrechte ansässigen Monitoring-Stelle der UN-Behindertenrechtskonvention hervor. Die Monitoring- Stelle kritisierte dies während der 20. Sitzung des UN-Ausschusses von Rechten für Menschen mit Behinderungen im Herbst 2018 in Genf. Den nächsten großen Bericht der deutschen Monitoringstelle aus Berlin erwarten die UN im Herbst 2019. Dann wollen sie sehen, ob Deutschland die selbst bereits im Frühjahr 2007 unterzeichnete UN-Behindertenrechtskonvention richtig umsetzt. Schon 2015 hatten die Vereinten Nationen (UN) bemängelt, dass deutsche Gesetze gegen die längst geltende UN-Behindertenrechtskonvention teilweise immer noch verstießen. Vielen behinderten Menschen in Deutschland geben die Vereinten Nationen somit Hoffnung unter einem grauen, verregneten Himmel. Informationen Im Auftrag des Landes Hessen hat die Antidiskriminierungsberatung in der Bildungsstätte Anne Frank ebenso in Kassel ein Büro. Dort können sich etwa auch benachteiligte Jobbewerber mit Handicap melden: ADiBe Netzwerk Hessen Kleine Rosenstaße 3 34117 Kassel Telefon: ( 0561) 729 897 02 Telefonische Sprechzeiten: Montag bis Donnerstag 10 bis 16 Uhr Persönliche Termine nach Vereinbarung https://adibe-hessen.de/de/kontakt Was tun bei Wenn jeder Schritt zur Qual wird und die Hüfte Tag und Nacht Schmerzen bereitet, erhalten in Deutschland jedes Jahr über 200.000 Menschen ein künstliches Gelenk. Danach sind die allermeisten vollkommen beschwerdefrei und erfreuen sich einer neuen Lebensqualität. Was ist bei der Operation zu beachten, was kann man selbst zum Erfolg beitragen? Zu diesen wichtigen Fragen und allen anderen Anliegen bei Arthrose gibt die Deutsche Arthrose-Hilfe hilfreiche praktische Tipps, die jeder kennen sollte. Ihr Ratgeber „Arthrose-Info“ kann kostenlos angefordert werden bei: Deutsche Arthrose-Hilfe e.V., Postfach 1105 51, 60040 Frankfurt/M. (bitte gerne eine 0,70-€-Briefmarke für Rückporto beifügen) oder auch per E-Mail an service@arthrose.de (bitte auch dann mit vollständiger Adresse).


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