»Viele Menschen, die zu uns kommen, sind berührt, dass sie Ereignisse erzählen dürfen, wenn sie es wollen, aber es nicht müssen, dass sie gehört werden« Vitales Nordhessen – eine Region für die Gesundheit | 9 Berufsgruppen, die für Traumata ein besonderes Risiko haben, behandelt Chefärztin Lobert-Speck mit ihrem Team in der nordhessischen Klinik, aber auch andere Patienten: „Ein Trauma ist ein außergewöhnliches Erlebnis, von dem auch andere, wenn sie es hören, einen Schrecken bekommen und ,die Luft anhalten‘. Z.B. bei Sportunfällen, Naturkatastrophen (...), wo z.B. schlimmstenfalls jemand zu Tode kommt.“ Weil die Menschen in „einer bewegten Welt leben, ist es nicht ganz unwahrscheinlich, dass jeder im Laufe des Lebens von kleineren Traumata betroffen werden kann“, so Chefärztin Lobert-Speck. Viele Betroffene aus Nordhessen bekommen bei ihr und dem Team Hilfe, wenn „sie unter Symptomen wie Bildern bzw. filmartigen Sequenzen der Erlebnisse (sogenannten flash backs) leiden, sich verändern, (...) nicht mehr rausgehen, sich von Menschen zurückziehen, verstummen, ,Tagträume‘ haben, leicht schreckhaft, aggressiver werden, als sie sich kennen, ungeduldiger mit sich und anderen und immer wieder von Albträumen, die die traumatischen Ereignisse betreffen, geplagt werden und unter Schlafstörungen leiden.“ Dauerhaft seelisch verletzt: PTBS Je früher man im Laufe des Lebens Belastendes erlebt, umso „größere Folgen hat das für die Betroffenen, auch im Sinne von hirnphysiologischen Folgen, wodurch die Behandlung komplizierter und langwieriger wird, da die Menschen neben der Posttraumatischen Belastungsstörung eben auch tiefgreifende Bindungs- und Kontaktstörungen in der Folge erleben“, erklärt Chefärztin Lobert-Speck. Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) enstehen, wenn man seelische Verletzungen (Traumata) nicht mehr von selbst psychisch verarbeiten kann. Dann treten Wochen, Monate oder Jahre später immer wiederkehrend die typischen Symptome auf. Das Erlebte kehrt immer wieder zurück, weil es zu sehr belastet. Betroffene entwickeln PTBS, „wenn die Ereignisse an Gefühle von Schuld/Scham/Ohnmacht und Hilflosigkeitsgefühle gekoppelt sind, oder frühere Gefühle von Hilflosigkeit durch neuere traumatische Belastungen wieder erlebt werden und mit dem Trauma gekoppelt werden. Diese Kopplung muss dann in der Traumaverarbeitung sozusagen aufgelöst werden.“ Auf die Frage, was denn bisher der schönste Erfolg mit Patienten war, antwortet Chefärztin Lobert Speck: „Da gibt es viele. Viele Menschen, die zu uns kommen, sind berührt (...), dass sie Ereignisse erzählen dürfen, wenn sie es wollen, aber es nicht müssen, dass sie gehört werden, sie (...) das Gefühl haben, sie können selbst etwas tun, damit es ihnen besser geht. Sie bekommen ,Handwerkszeug‘ zur Verarbeitung der Traumata und schöpfen neue Hoffnung, dass die Traumatisierung kleiner und ihr Leben wieder größer wird und ihre Lebensqualität wieder steigt.“ Ab 1. Januar 2020 gibt es in Kassel noch eine weitere Hilfe für Traumapatienten. Denn Frau Lobert-Speck eröffnet ihre eigene Praxis als niedergelassene ärztliche Psychotherapeutin. Was tun bei ARTHROSE? Wenn jeder Schritt zur Qual wird und die Hüfte Tag und Nacht Schmerzen bereitet, erhalten in Deutschland jedes Jahr über 200.000 Menschen ein künstliches Gelenk. Danach sind die allermeisten vollkommen beschwerdefrei und erfreuen sich einer neuen Lebensqualität. Was ist bei der Operation zu beachten, was kann man selbst zum Erfolg beitragen? Zu diesen wichtigen Fragen und allen anderen Anliegen bei Arthrose gibt die Deutsche Arthrose-Hilfe hilfreiche praktische Tipps, die jeder kennen sollte. Ihr Ratgeber „Arthrose-Info“ kann kostenlos angefordert werden bei: Deutsche Arthrose-Hilfe e.V., Postfach 1105 51, 60040 Frankfurt/M. (bitte gerne eine 0,70-€-Briefmarke für Rückporto beifügen) oder auch per E-Mail an service@arthrose.de (bitte auch dann mit vollständiger Adresse). Foto: pixabay.de
VNH_Nr_16_-_2-2019_S00001_00036
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