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Schädelhirntrauma, Hirninfarkt & Co. Neurologische Frührehabilitation und Intensivmedizin unter einem Dach Vitales Nordhessen – eine Region für die Gesundheit | 25 Steigender Versorgungsbedarf und die Herausforderung Dank der modernen Hochleistungsmedizin überleben immer mehr Patienten schwere Schädigungen des Gehirns unabhängig von der ursprünglichen Erkrankung wie Hirninfarkt, Hirnblutung, Schädelhirntrauma oder entzündlichen Erkrankungen des Gehirns. Auch Folgezustände nach primär nicht neurologischen Erkrankungen wie Herzstillstand oder Langzeitbeatmung nach anderen schweren Erkrankungen mit nachfolgenden neurologischen Krankheitsbildern wie hypoxischer Hirnschädigung, metabolischer Enzephalopathie oder Critical Illness Neuropathie und Myopathie führen die Patienten nach Abschluss der akutstationären Versorgung in die neurologische Frührehabilitation. Die Zahl der Patienten, die eine solche neurologisch intensivmedizinische Frührehabilitation benötigen, nimmt auch bei der seit Jahrzehnten steigenden Lebenserwartung und dem Hauptrisikofaktor „individuelles Lebensalter“ sowohl im Bereich der Gefäßerkrankungen als auch chronische neurologische Erkrankungen zu. Eine weitere Herausforderung stellt die Versorgung der wachsenden Zahl an Patienten, die wegen der Besiedlung mit multiresistenten Keimen eines besonderen Hygienemanagements bedürfen, dar. Neubau von zwei Intensivstationen Die Neurologische Klinik Westend, mit über 25 Jahren Erfahrung in der neurologischen Frührehabilitation und intensivmedizinischen Behandlung, hat sich 2015 planerisch diesem Bedarf gestellt. Es erfolgte der Neubau von zwei Intensivstationen mit modernster intensivmedizinischer Ausstattung von insgesamt 26 Beatmungsplätzen. Den besonderen hygienischen Anforderungen wurde durch die Ausgestaltung von elf Einzelzimmern mit Hygieneschleuse und dem Bau von elf weiteren Einzelzimmern begegnet. Neue Infrastruktur und neue Arbeitsplätze Die notwendige diagnostische Infrastruktur wurde mit einer neuen Röntgenabteilung mit Computertomographie, einer neuen Endoskopie- Abteilung, einem hauseigenen Labor und einem modernen neurophysiologischen und ultraschalldiagnostischen Labor geschaffen. Aktuell wird das intensivmedizinische Versorgungsspektrum durch die Etablierung einer Dialyse-Behandlung erweitert. Seit 2017 steht diese in Nordhessen im Bereich der neurologischintensivmedizinischen Frührehabilitation einzigartige Versorgungsstruktur den Betroffenen für eine möglichst weitgehende Genesung zur Verfügung. Mit Inbetriebnahme der neuen Intensivstationen wurden auch 50 neue Arbeitsplätze geschaffen. Weitere Behandlung Die weitere neurologische frührehabilitative Behandlung im Anschluss an die intensivmedizinische Rehabilitationsphase wird in der Neurologischen Klinik Westend im Bereich der Phase B mit 72 Betten und der Phase C mit 37 Betten abgebildet. Die genauen Kriterien sind dabei durch das Phasenmodell der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) definiert. So kann ein Gutteil der anfänglich hilflosen und vollständig versorgungsabhängigen Patienten das übergeordnete Rehabilitationsziel eines möglichst selbstbestimmten und selbsthilfefähigen Lebens in der Gemeinschaft erreichen. Anzeige


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