Führungskräften kommt bei dem Thema Gesundheitsmanagement eine wichtige Rolle zu. Sie müssen nicht nur das Budget für Sport-, Beratungs- und Gesundheitsangebote bereitstellen und natürlich mit möglichst gutem Beispiel vorangehen. Nein! Auch mit ihrem Verhalten und ihren Entscheidungen beeinflussen sie das Betriebsklima maßgeblich. Wie hoch der psychische Druck in einem Unternehmen ausfällt, hängt auch vom Führungsstil ab. Ein Mangel an Respekt und Verbindlichkeit beeinträchtigt die Leistung und kann psychosomatische Beschwerden nach sich ziehen. Unternehmen müssen durch ihre Führungskräfte Rahmenbedingungen schaffen, die gesundes Arbeiten ermöglichen. Studien zeigen, dass ein kooperativer, wertschätzender Führungsstil entscheidend für die Zufriedenheit und die psychische Gesundheit der Mitarbeiter ist. Wie kann die Umsetzung erfolgen? Es gibt drei wesentliche Handlungsfelder.
1. Wie führe ich mich selbst?
Nicht selten sehen sich Führungskräfte der „zusätzlichen“ Anforderung ausgesetzt, für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu sorgen. Der Auslöser ist oft die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements. Wenn sie sich im Alltag jedoch nicht selbst damit identifizieren und integrieren, wird ihre Belastung höher und das Gesundheitsmanagement bleibt auf der Strecke. Um Veränderungen einzuleiten, gehört die Reflexion der persönlichen Lifebalance und des Führungshandelns heute selbstverständlich zu einer Führungskultur.
Hilfreich ist es, sich coachen zu lassen. Denn nicht selten ist man als Führungskraft isoliert von ehrlichen und entwickelnden Rückmeldungen. Beraten zu werden, ist kein Zeichen von Schwäche oder von Defizit. Vielmehr ein Zeichen von Stärke und strategischem Handeln. Denn etwas, was nicht gut läuft, zu erkennen, aber nichts daran zu ändern – das wäre Führungsdefizit. Entscheidend ist ebenso: Gibt es diese Themen zum „gesunden Umgang und vitaler Zusammenarbeit“ auch auf der obersten Führungsebene? Wenn nicht: Bilden Sie Führungszirkel, wo diese Themen kontinuierlich besprechbar gemacht werden. Nur so bleibt es kein Makel, auf seine Balance zu achten.
2. Wie führe ich meine Mitarbeiter?
Indirekte oder gar zynische Kritik, wenn ein Mitarbeiter pünktlich geht, ist Demotivator in Sachen Leistung und Anerkennung der Persönlichkeit. Motivation und Wertschätzung entstehen darin, stattdessen einen schönen Abend zu wünschen. Und auch darin, sich als Führungskraft für den Menschen ehrlich zu interessieren. Zudem geht es darum, Regeln für die Zusammenarbeit festzulegen. Der Turboalltag, in dem jederzeit alles geht, erfordert Zeiten und Grenzen – beispielsweise für die Beantwortung von Mails oder die Erreichbarkeit. Das Definieren von Regeln gibt Sicherheit für das eigene und gemeinsame Handeln. Die Führungskraft muss sich ihrer Vorbildrolle bewusst sein. Das kann sie auch im eigenen Zeitmanagement dokumentieren – zum Beispiel im Festlegen von Gesprächszeiten oder Endzeiten für den Übergang von Arbeits- in Privatzeit.
3. Wie ist die gesamte Unternehmenskultur?
Neben den klassischen Gesundheitsangeboten sollte es darum gehen, den Mitarbeitern ein großes Spektrum bei der Gestaltung ihres Arbeitsalltages zu geben. Denn heutiges soziales oder familiäres Leben ist unter anderem geprägt von Mobilität und Verantwortungen, die unter zwei Berufstätigen aufgeteilt werden. So ist jedes Unternehmen gefordert, die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter in den verschiedenen Lebensphasen zu kennen und zu unterstützen – sei es mit Home-Office-Arbeitsplätzen oder flexibler Einteilung von Arbeitszeiten.
Fazit: Wenn diese drei betrieblichen Handlungsfelder durch den gelebten Führungsalltag im Einklang stehen, dann braucht es keine aufgesetzten Extra-Gesundheitsangebote, sondern Gesundheit und Vitalität sind fester Bestandteil der Unternehmenskultur und damit ein Wettbewerbsvorteil.
(Foto: istockphoto.com)
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