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Gesundheit und mehr Wohlbefinden

Bei 140/90 wird es kritisch

Bluthochdruck vermeiden, behandeln und senken. Foto: Barmer GEKEs ist gut, dass der Blutdruck schnell steigen kann. Das hält uns wach und lebendig. Sobald wir aber ständig unter Strom stehen, geht es uns an Herz und Nieren. Ein ständig überhöhter Blutdruck schädigt den Körper und gilt als Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Bei vielen Menschen läuft die Blutdruckregulation ständig auf Hochtouren – das heißt, sie arbeitet weit über den normalen Bedarf hinaus. Doch viele wissen das gar nicht. Nur jeder Zweite in Deutschland ist darüber informiert, dass er von Bluthochdruck betroffen ist. Das Heimtückische: Man spürt ihn nicht, es tut nichts weh, man fühlt sich pudelwohl. Es gibt keine expliziten Symptome, an denen die sogenannte Hypertonie zu erkennen ist. Doch hoher Blutdruck hat fatale Folgen. Er schädigt Gehirn, Nieren, Herz und Augen.

Welches sind die Warnsignale?
Erst die geschädigten Organe senden erste Warnhinweise. Zu den möglichen Beschwerden gehören Kopfschmerzen, Schwindel, Nasenbluten, Brustschmerzen, starke Atemnot und Sehstörungen. Allerdings schädigt nicht alleine der Bluthochdruck die Gesundheit. Oft wirken verschiedene Risikofaktoren zusammen. Je mehr Risikofaktoren, desto größer ist auch das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Etwa die Hälfte der Schlaganfälle und ein Viertel der Herzinfarkte ist auf Hypertonie zurückzuführen. Und auch andere lebensgefährliche Erkrankungen wie Herz- oder Niereninsuffizienz können die Folge sein.

Wer gehört zur Risikogruppe?
Zur Risikogruppe gehören an erster Stelle Menschen mit einer Vorerkrankung in der Familie. Maßgebliche Risikofaktoren sind im Lebensstil verankert: Dauerstress, Bewegungsmangel, Übergewicht, eine zu salzreiche Ernährung, Nikotin, Alkohol, Diabetes oder Nierenerkrankungen sind die Feinde eines gesunden Blutdrucks. Und auch im Alter nimmt das Risiko für zu hohen Blutdruck zu.

Welche Untersuchungsmethoden gibt es?
Wer einen Verdacht hat, sollte der Sache auf den Grund gehen. Der Blutdruck ist allerdings kein kontinuierlicher Wert. Er kann sowohl im Laufe des Tages als auch durch Stimmungen schwanken. Bei Stress beispielsweise werden vermehrt Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin produziert, was den Blutdruck nach oben treibt. Wird bei der Blutdruckmessung wiederholt ein Wert von 140/90 mm Hg oder mehr gemessen, spricht man von Hypertonie. Um sie zu erkennen und zu behandeln, ist eine sorgfältige Diagnose und Beratung wichtig. Mit einer Befragung, einer körperlichen Untersuchung und mehreren Messungen des Blutdrucks hat ein Arzt schon fast alle wichtigen Informationen gewonnen, um eine Aussage über den Blutdruck zu machen. Zusätzlich kommen folgende Untersuchungen in Frage:

●    Langzeitblutdruckmessung
●    Untersuchung des Blutes im Labor
●    Untersuchung des Urins im Labor
●    Spiegelung des Augenhintergrundes
●    Elektrokardiogramm (EKG)
●    Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie)
●    Ultraschall des Bauchraumes Sonographie)
●    Ergometrie = Belastungs-EKG

Wie wird Hypertonie behandelt?
Für jeden Bluthochdruckpatienten wird ein individueller Behandlungsplan zusammengestellt. Dabei gibt es drei wichtige Dinge zu beachten: die regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks, die Änderung der Lebensgewohnheiten und die Einnahme von Medikamenten. Durch Änderungen in der Lebensführung – zum Beispiel durch eine Umstellung der Ernährung, durch mehr Bewegung und regelmäßiges Entspannungstraining – kann der Blutdruck in vielen Fällen gesenkt werden. Manchmal kann man dank solcher Veränderungen sogar auf blutdrucksenkende Medikamente verzichten. Körperliche Bewegung wirkt sich sehr positiv auf den Blutdruck aus. Regelmäßiges Training und Sport sind wichtig und hilfreich, um die Blutdruckwerte wieder zu normalisieren oder es gar nicht erst soweit kommen zu lassen. Dabei ist keineswegs von Hochleistungssport die Rede. Bereits die Umstellung von völliger Inaktivität auf leichten Sport bewirkt einen großen Gewinn für die Gesundheit. Gut ist vor allem Sport, der eine mäßige Ausdauerbelastung mit sich bringt – zum Beispiel Golf, Laufen, Nordic Walking, Wandern, Radfahren oder Schwimmen. Empfehlenswert sind drei bis fünf Trainingseinheiten pro Woche. Doch wer das nicht schafft, braucht kein schlechtes Gewissen zu haben. Jede Aktivität ist ein Plus für die Gesundheit – und damit beste Prävention und gute Therapie. Bedenken sollte man auch: Dieses Ziel kann nicht innerhalb weniger Tage erreicht werden. Man sollte versuchen, sich einem solchen Lebenswandel Schritt für Schritt anzunähern.

(Foto: Barmer GEK)

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