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Gesundheit und mehr Wohlbefinden

Der diabetische Fuß braucht viel Aufmerksamkeit

Foto: © Romolo Tavani - Fotolia.comTägliche Inspektion ist Pflicht
Eine Problemzone von Diabetikern sind die Füße – vor allem nach langjährigem, schlecht eingestelltem Blutzucker. Dann sind meist die Nerven und Blutgefäße in den Füßen angegriffen. In einem solchen Fall kann es bei nachlässiger Pflege schnell zu massiven Problemen – das heißt, Verletzungen an den Füßen – kommen.

Das liegt zum einen daran, dass Nervenstörungen die Schweißproduktion beeinträchtigen können. Das macht die Haut an Beinen und Füßen trocken, rissig und anfällig für Verletzungen. Die Nervenschäden beeinträchtigen häufig auch die Schmerzempfindung in den Füßen. Eine geringere Empfindlichkeit der Nerven führt zu Fehlbelastungen des Fußes und damit zur Hornhautbildung und Druckstellen. Der stetige Druck massiert Bakterien dann kontinuierlich in die Tiefe. Durch die mangelnde Durchblutung der Füße sind die heranwachsenden Geschwüre anschließend nur schwer oder gar nicht mehr zu heilen. Jährlich müssen in Deutschland etwa 50 000 Fußamputationen durchgeführt werden, weil die durch Nervenschädigungen oder Durchblutungsstörungen aufgetretenen Wunden nicht rechtzeitig entdeckt wurden.

Was können Sie tun? Achten Sie auf eine gute Blutzuckereinstellung. Untersuchen Sie Ihre Füße täglich, ein Handspiegel hilft, Verletzungen auf die Spur zu kommen. Der Besuch beim Arzt wird notwendig, wenn Sie an den Füßen Druckstellen, Blasen, Hornhautschwielen (auch mit dunklen Flecken), Hühneraugen, Rötungen, Schwellungen, eingewachsene Fußnägel oder Hautverletzungen jeder Art entdecken.

Was ist bei der Fußpflege zu beachten? Benutzen Sie für die Nagel- oder Fußpflege niemals scharfe Gegenstände wie Scheren, Rasierklingen, Zangen oder Raspel. Bevorzugen Sie ausschließlich stumpfe Gegenstände wie stumpfe Feilen für die Nägel oder Bimsstein für die Hornhaut. Kürzen Sie Ihre Nägel regelmäßig mit einer Feile.
Welches Schuhwerk ist zu empfehlen? Tragen Sie immer die vom Arzt verordneten oder empfohlenen Schuhe. Beachten Sie, dass Ihre Füße im Laufe des Tages anschwellen. Die beste Tageszeit, um Schuhe zu kaufen, ist daher nachmittags oder am Abend, da Ihre Füße dann etwas dicker als morgens sind. Tragen Sie keine hohen Absätze oder Schuhe, die hinten offen sind beziehungsweise Ihre Zehen einengen. Dicke Sohlen sorgen dafür, dass Steine keinen Druck auf die Fußsohlen ausüben können. Tragen Sie zudem keine engen Strümpfe. Vor dem Anziehen sollte man die Schuhe mit der Hand auf Fremdkörper überprüfen.

Was tut den Füßen sonst noch gut? Fußbäder dürfen nicht länger als drei bis fünf Minuten dauern, da die Füße sonst aufweichen und Keime eindringen können. Die Temperatur sollte zwischen 30 und 35 Grad Celsius liegen. Trocknen Sie die Füße gut ab, besonders zwischen den Zehen, weil sich hier gerne Pilze ansiedeln. Verwenden Sie ein weiches Handtuch oder einen Fön, damit die Haut nicht verletzt wird. Cremen Sie trockene, rissige Haut mit einer Fettcreme ein, außer in den Zehenzwischenräumen.

Was sollten Sie vermeiden? Laufen Sie nie barfuß oder in Strümpfen durch die Wohnung, da Sie sich verletzen könnten. Diabetiker, bei denen bereits Nervenschädigungen vorliegen und die wegen körperlicher Einschränkungen ihre Füße nicht regelmäßig untersuchen können, sollten sich von einer Fachkraft betreuen lassen. Am besten durch einen Podologen.

Anzeichen

  • verringerte Schmerz- und Temperaturempfindlichkeit
  • zunehmend trockene Haut
  • Taubheit, Gehen wie auf Watte, Ameisenlaufen
  • erhöhte Berührungsempfindlichkeit und stechende oder brennende Schmerzen vor allem nachts
  • Krallenbildung an Zehen
  • Rötungen, Schwellungen und Überwärmungen am Fuß, häufig ohne Schmerzen

(Foto: © Romolo Tavani – Fotolia.com)

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