Eine gute Ernährung fördert die Gesundheit und schützt vor Übergewicht. Dass viele nicht wissen, was zu einer guten Ernährung dazu gehört, zeigt die Erfahrung von Dr. Sabine Schäfer, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Anthroposophische Medizin und Ernährungsmedizin DGEM/DAEM, in Kassel. Denn: Immer mehr chronische Erkrankungen sind oft Folge einer mangelnden Nahrungsqualität oder einer fehlerhaften Ernährung. Sie gibt Tipps für einen gesunden Speiseplan. Der österreichische Philosoph und Begründer der Antroposophie Rudolf Steiner (1861 bis 1925) hat mit seiner Lehre viele Lebensbereiche – etwa die Pädagogik, die biologisch-dynamische Landwirtschaft und die Medizin – beeinflusst. Auch die Ernährung hat er im Licht der Geisteswissenschaften betrachtet. „Bereits 1924 wies er darauf hin, dass die Art, wie die moderne Menschheit sich ernährt, immer wieder zu einer Schwächung und zu chronischen Erkrankungen führen wird“, sagt Dr. Sabine Schäfer. Werden Gehirn und Nerven beispielsweise nicht genügend durch hochwertige Nahrungsmittel ernährt, treten häufiger Erkrankungen und Beschwerden aufgrund eines geschwächten Nervensystems auf. „Ein Beispiel bei Kindern ist das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADHS). Auch Störungen des vegetativen Nervensystems nehmen zu. Sie zeigen sich bei Kindern und Erwachsenen durch Verdauungsstörungen. Jeder Dritte leidet heute an einem Reizdarmsyndrom“, sagt Schäfer. Ebenso auffällig: die Zunahme von Lebensmittelunverträglichkeiten, Funktionsstörungen von Galle und Blase, Hauterkrankungen und Allergien.
Gute Kohlenhydrate wählen
Für eine gesunde Ernährung ist es wichtig, dass die Nahrung ausgewogen ist und den Bedürfnissen des Menschen entspricht: „Maximal 50 bis 55 Prozent Kohlenhydrate, 20 bis 25 Prozent Eiweiß, 20 bis 30 Prozent hochwertige Fette“, erklärt Schäfer. Sie rät, die übliche kohlenhydratreiche Ernährung – Brot, Kartoffeln, Nudeln, Süßigkeiten – mit hochraffiniertem Zucker zu reduzieren. „Kohlenhydrate werden im Körper in Zucker umgewandelt, schwächen das Nervensystem und führen zu Entzündungen“, sagt die Ernährungsmedizinerin. „Weniger problematisch sind Kohlenhydrate in Vollkornprodukten.“ Sie empfiehlt Hafer, Roggen, Dinkel und Hirse. „Eiweiß ist die Grundlage des Lebens. Es baut die inneren Organe auf, stärkt die Muskulatur und ist die Grundlage des Immunsystems. Ein Mangel führt zu Muskelschwäche, Kraftlosigkeit, Organstörungen und Immunschwäche. Deshalb: darauf achten, nicht zu viel und nicht zu wenig zu verzehren. Kinder benötigen weniger als Erwachsene“, sagt Schäfer. Hochwertige Eiweiße finden sich in Milchprodukten wie Frischkäse, Feta und Camembert, Eiern, Fisch, Fleisch und Nüssen.
Ungesättigte Fettsäuren bevorzugen
„Hochwertige Fette wärmen unseren Organismus und ernähren unsere Nerven“, sagt Schäfer. Sie empfiehlt Öle aus Nüssen, Oliven, Kürbis, Lein sowie hochwertige Fette aus Biomilch – Milch, Butter, Sahne, Joghurt – Fischen und Sesam. „Milch von Kühen, die einen Stallauslauf ins Grüne haben und überwiegend Heu und Gras und kein Kraftfutter erhalten, enthält ein Vielfaches mehr an ungesättigten Fettsäuren und sollte daher bevorzugt werden“, sagt sie. „Hochwertige Fette führen nicht zu Übergewicht, sondern fördern die Verdauung, die Verstoffwechslung und senken den Cholesterinspiegel.“
Auf Bedürfnisse achten
Ebenso gehören frisches Obst und heimisches Gemüse – „am besten aus biologisch-dynamischem Anbau“ – auf den Speiseplan. „Frisch, saisonal, regional und unter natürlichem Licht gereift, dann enthalten Obst und Gemüse alle wertvollen Stoffe wie Vitamine und Mineralien, die der Körper braucht“, sagt Schäfer. Und was ebenso wichtig sei: „Auf die eigenen Bedürfnisse hören und essen, was schmeckt – das macht schlank und glücklich!“
(Foto: istockphoto.com)
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Sehr interessanter Artikel. Hoffe Sie veröffentlichen in regelmäßigen Abständen solche Artikel dann haben Sie eine Stammleserin gewonnen.Vielen Dank für die tollen Informationen.
Gruß Sandra