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Gesundheit und mehr Wohlbefinden

Gesunder Lebensstil beugt vor

Eine der Haupttodesursachen in Deutschland: Akuter Herzinfarkt. Foto: istockphoto.comSolange das Herz sein Arbeitspensum bewältigt, nimmt man es kaum wahr. Störungen werden von den Betroffenen oft viel zu spät bemerkt und können somit schnell lebensbedrohlich werden. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind die häufigste Todesursache in Deutschland. Prävention ist deshalb wichtiger denn je. Gefährliche Veränderungen in den Blutbahnen geschehen schleichend. Adern verhärten, verdicken und verlieren an Elastizität. An den Wänden setzen sich Fettbestandteile fest, verursachen eine Entzündung, verklumpen und führen zu Ablagerungen an den Gefäßen. Löst sich ein solcher Klumpen, verstopft der Zufluss zum Herzen oder zum Gehirn. „Ob es zu einem Herzinfarkt oder auch Schlaganfall kommt, ist in den wenigsten Fällen ausschließlich erblich bedingt, sondern häufig durch die Lebensgewohnheiten“, sagt Dr. Wolfgang Dausch, Internist mit Schwerpunkt Kardiologie und Ärztlicher Direktor der Inneren Medizin am Hospital zum Heiligen Geist in Fritzlar. Stress, Bewegungsmangel, Übergewicht, falsche Ernährung, Nikotin, hohe Blutfettwerte, Diabetes und hoher Blutdruck sind die Risikofaktoren, die nicht nur Herzinfarkt oder Schlaganfall begünstigen, sondern auch andere Erkrankungen wie die Koronare Herzerkrankung (KHK). „Jeder hat es selbst in der Hand, sie mit einer Veränderung des Lebensstils zu senken“, sagt Dausch.

Immer mehr Frauen erleiden Herzinfarkt
Ein Herzinfarkt ist nicht nur Männersache. Auch bei Frauen in den Industrieländern zählt es zu den häufigsten Todesursachen. Warum immer mehr Frauen betroffen sind, erklärt Dausch mit den veränderten Lebensumständen: „Dazu zählt die Mehrbelastung der Frau durch Familie und Job. Hinzu kommt, dass immer mehr Frauen rauchen und gravierende Ernährungsfehler begehen: zu viel, zu fett, zu süß, zu schnell.“ Meist ist die KHK, die weltweit zu den häufigsten Herzerkrankungen zählt, Ursache für den Herzinfarkt und andere Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen oder Herzinsuffizienz. In Deutschland gibt es rund 1,5 Millionen Betroffene. Dabei verengen sich eine oder mehrere Herzkranzarterien durch Ablagerungen. Das Herz wird schlechter mit Sauerstoff versorgt und der Herzmuskel geschädigt. Im Hospital zum Heiligen Geist werden jährlich rund 1.500 kardiologische Patienten stationär behandelt, etwa zehn Prozent von ihnen sind akute Herzinfarkte. Seit 2007 gibt es ein modernes Herzkatheterlabor für ambulante und stationäre Untersuchungen. Dort werden pro Jahr rund 800 Herzkatheteruntersuchungen durchgeführt, dreißig Prozent ambulant. „In der Diagnostik und Therapie von Durchblutungsstörungen des Herzens spielt die Herzkatheteruntersuchung sowie die sich häufig hieraus ergebende Aufdehnungsbehandlung mit Ballonkathetern und Stents eine große Rolle“, sagt Dausch. „Bei der Behandlung von akuten Durchblutungsstörungen des Herzens bis hin zum akuten Herzinfarkt ist die Katheterdiagnostik und -behandlung weltweit das beste Verfahren.“

Check-up für Herz und Kreislauf
Wer wissen möchte, wie gesund Herz und Kreislauf sind, dem bietet die Fritzlarer Klinik einen Risiko-Check-Up an. Dieser beinhaltet Ruhe- und Belastungs-EKG, eine Ultraschalluntersuchung des Herzens und gegebenenfalls der hirnversorgenden Gefäße, eine laborchemische Analyse der Stoffwechselparameter, die als Risikofaktor in Frage kommen. Dazu gehören Fettstoffwechsel, Zuckerstoffwechsel, Harnsäure und Homocystein. Dausch empfiehlt allen Frauen und Männern ab 45 Jahre diesen Check-up – besonders wenn man zu den Risikogruppen gehört: Raucher, Übergewichtige, Diabetiker, Bluthochdruckler, Patienten mit Fettstoffwechselstörungen, einer familiären Vorbelastung oder starker psychischer Belastung. Der Check-up wird auch Unternehmen im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements angeboten.

Aufklärung und Beratung sind Teil des Check-ups. Dabei geht es um einen gesünderen Lebensstil. „Risikopatienten benötigen dafür Geduld. Es geht darum, die bisherige Lebensweise zu analysieren und neue Wege zu gehen“, sagt Dausch. Er empfiehlt beispielsweise ein Ernährungstagebuch. Darin werden einem die Fehler quasi täglich vor Augen geführt: unregelmäßige Mahlzeiten, zu viele Kalorien, zu viel Alkohol, zu viel Süßes, zu wenig Obst und Gemüse. Neben einer gesunden Ernährung rät er auch zu regelmäßiger Bewegung durch Ausdauersport wie Walken, Laufen oder Schwimmen und zu regelmäßigen Auszeiten: „Entspannung mit Yoga, Golf, Lesen oder was auch immer Freude macht, ist elementar was für ein gesundes Herz.“

(Foto: istockphoto.com)

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