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Gesundheit und mehr Wohlbefinden

Gut aufgehoben, wenn das Herz aus dem Takt gerät

Herz- und Kreislaufzentrum Rotenburg a. d. Fulda

Foto: HKZPatienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind im Herz- und Kreislaufzentrum Rotenburg a. d. Fulda (HKZ) in den besten Händen. Hier werden sie medizinisch auf höchstem Niveau versorgt. Um Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck zu behandeln, setzt die Klinik auf modernste Diagnostik und Therapie.

Schlägt unser Herz im Takt, fühlen wir uns gut. Gerät es aus seinem Takt, ist das nicht nur lästig, sondern Herzrhythmusstörungen sind auch gefährlich. Unter Herzrhythmusstörungen versteht man eine unregelmäßige Abfolge des normalen Herzschlags. Betroffene nehmen dies als Herzstolpern, Herzrasen oder unwillkommene Pausen der Herzschlagfolge wahr. Leichte oder gelegentliche Herzrhythmusstörungen werden oft nicht bemerkt. Symptome schwerer Herzrhythmusstörungen sind Schwindel, Ohnmacht, Bewusstlosigkeit, Krampfanfälle, Brustschmerzen und Brustenge.

Patienten mit Herzrhythmusstörungen sind in der Kardiologischen Fachklinik des HKZ gut aufgehoben. Dort stehen modernste Diagnose- und Therapieverfahren zur Verfügung. Die Spezialklinik hat im vergangenen Jahr 800 000 Euro in eine neue spezialisierte Katheteranlage investiert, mit der elektrophysiologische Untersuchungen (EPU) gemacht werden. Sie dient der genauen Diagnose und der Behandlung von Herzrhythmusstörungen.

Schon seit 15 Jahren führt das HKZ solche Untersuchungen, mit denen die Ströme innerhalb des Herzens gemessen werden, durch. Das gibt Aufschluss, wo genau eine Rhythmusstörung sitzt. „Dabei sind die Ergebnisse der EPU weitaus genauer als etwa ein EKG“, erklärt der Kardiologe Oberarzt Dr. Stefan Steiner. Die Investition in die neue Anlage wird dem steigenden Bedarf gerecht: Rund 200 EPU finden pro Jahr statt.

EPU-Untersuchungen sind präzise
Die neue Anlage für elektrophysiologische Untersuchungen hat zahlreiche Vorzüge gegenüber ihrem Vorgänger. „Sie macht Katheteruntersuchungen einfacher und präziser“, erläutert Dr. Steiner. Das System ist biplan – das heißt, es verfügt über zwei Röntgenröhren. Sie erlauben es, den Patienten gleichzeitig aus zwei unterschiedlichen Ebenen zu durchleuchten, um die Lage des Katheters im Herzen genau zu bestimmen.

Darüber hinaus kann die Anlage die elektrischen Signale des Katheters als dreidimensionales Modell des Patientenherzens darstellen. Der Kardiologe hat alle Daten auf einem großen Monitor im Überblick. Zusätzlich gibt es einen Messplatz, an dem ein Kollege bei komplexen Untersuchungen assistieren kann. Die neue Röntgenanlage ist so beweglich, dass sie einmal rund um den Patienten gefahren werden kann. Laut Dr. Steiner kann die Anlage mit ihrer dreidimensionalen Bildgebung deshalb in bestimmten Fällen eine vorherige Kernspintomographie ersetzen.

Am häufigsten sind Herzrhythmusstörungen angeboren. Dazu zählen das WPW-Syndrom oder AV-Knoten-Tachykardien. Zu den erworbenen zählen das Vorhofflattern oder –flimmern. Sie können laut Steiner oft direkt bei der Untersuchung mit einer Ablation geheilt werden. Dabei wird ein Teil des Gewebes mit Hitze oder Kälte aus der Katheterspitze verödet, sodass der kreisförmige Strom nicht mehr fließen kann, der das Herz stört. Ohne Ablation hilft die EPU, die beste Therapie für den Patienten zu finden – Medikamente, implantierbare Defibrillatoren oder Herzschrittmacher.

Den Stressnerv veröden
Auch Bluthochdruckpatienten sind im HKZ gut aufgehoben. Bluthochdruck ist mit bis zu 30 Millionen Betroffenen eine Volkserkrankung in Deutschland – mit lebensbedrohlichen Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine Hirnblutung. Mittlerweile weiß man, dass der Stressnerv, der Sympathikus, eine entscheidende Bedeutung bei der Entwicklung des Bluthochdrucks hat.

Die Renale Denervierung (Stressnervenverödung) ist ein neues Verfahren zur Bluthochdrucksenkung. Dabei werden Teile des Nervs mittel Hochfrequenz-Strom über einen Katheter an beiden Nierenadern verödet. Das Verfahren ist inzwischen an rund 5000 Patienten in Deutschland erprobt – mit Erfolg. In Untersuchungsreihen konnte gezeigt werden, dass bei über 80 Prozent der behandelten Patienten über einen Zeitraum von bis zu 36 Monaten der Blutdruck gesenkt werden konnte.

Dr. Biljana Vokic ist Oberärztin an der Kardiologischen Fachklinik im HKZ und dort verantwortlich für das neue Therapieverfahren. Das HKZ ist die einzige Klinik in der Region, die dieses Verfahren anbietet. „Es ist eine viel versprechende Methode, die die überhöhten Blutdruckwerte im oberen Wert um durchschnittlich 30 mmHg und im unteren Wert um circa 12 mmHg senken kann“, berichtet sie. Schon wenn man es schaffe, den Bluthochdruck um 2 mmHg zu senken, werde das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, um zehn Prozent gesenkt.

Als Hypertonie-Zentrum zertifiziert

Das HKZ hat als eines der ersten Krankenhäuser in Deutschland die Zertifizierung als Hypertonie-Zentrum erhalten, da es alle diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen nach den Qualitätsstandards der Deutschen Hochdruckliga erfüllt. Mit der Zertifizierung von Hypertonie-Zentren leistet die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL – Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Versorgungsqualität.

24-Stunden-Soforthilfe bei Brustschmerzen
Die kardiologische Intensivstation des HKZ mit zwölf Intensivbetten und angeschlossener Überwachungseinheit (Intermediate Care) ist ebenfalls zertifiziert – als anerkannte Chest-Pain-Unit. Das Gütesiegel kommt von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Die erfahrenen Herzspezialisten stehen dort Patienten mit Brustschmerzen rund um die Uhr zur Verfügung. „Der Brustschmerz gehört zu den typischen Symptomen bei Herzinfarkt und anderen lebensbedrohlichen Erkrankungen. Die schnelle, zielgerichtete Diagnose und Behandlung kann lebensrettend sein“, erläutert Prof. Dr. Christian Vallbracht, Direktor der Kardiologie im HKZ.

Das HKZ ist eine der führenden Fachkliniken, die sich konsequent der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen widmet. Neben den Fachbereichen Kardiologie, Herz- und Gefäßchirurgie sowie kardiologische Rehabilitation umfasst das HKZ auch die Fachbereiche Akut-Neurologie sowie neurologische und orthopädische Rehabilitation. Für Notfälle gibt es einen 24-Stunden/365-Tage-Dienst in der Chest-Pain-Unit. In vier Katheteranlagen erfolgen Eingriffe an den Herzkranzarterien. Die Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie ermöglicht zu jeder Zeit operative Eingriffe ohne Zeitverzögerung durch Ortswechsel.

Die Kardiologische Fachklinik
Die Kardiologische Fachklinik deckt das gesamte Feld zur Vermeidung und Erkennung von Herzerkrankungen ab. Patienten werden nach einem Herzinfarkt oder einer Herzoperation vom behandelnden Arzt oder einer anderen Klinik eingewiesen. Behandelt werden auch Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelerkrankungen und Kreislaufstörungen jeder Art. Direktor der Kardiologie ist Prof. Dr. Christian Vallbracht.

Foto: HKZ

Prof. Dr. Christian Vallbracht, Direktor der Kardiologischen Fachklinik

Kontakt: Kardiologische Fachklinik
Telefon 0 66 23 / 88 – 60 10
Anmeldung für EPU und Renale Denervierung: Telefon 0 66 23 / 88 – 62 44
Kardiologe Oberarzt Dr. Stefan Steiner in der EPU-Anlage
Kardiologin Oberärztin Dr. Biljana Vokic

(Foto: HKZ)

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