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Gesundheit und mehr Wohlbefinden

Sport ist die beste Prävention

Foto: istockphoto.comZivilisationskrankheiten wie Asthma, Bluthochdruck oder Diabetes machen Millionen Deutschen zu schaffen. Regelmäßiger Sport kann das Risiko, daran zu erkranken, erheblich senken. Internist und Kardiologe Dr. Wolfgang Dausch aus Fritzlar erklärt, warum das so ist.

Herr Dr. Dausch, was bringt Sport der Gesundheit?
Sport beeinflusst nahezu alle Risikofaktoren für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Arterienverschluss positiv, ebenso den Stoffwechsel, unter anderem bei Diabetes, und bestimmte Atemwegserkrankungen. Auch im Bereich der Onkologie, besonders im Hinblick auf die Genesung und Krankheitsverarbeitung, bringt Sport positive Ergebnisse. Eine zusätzliche Umstellung der Ernährung führt meist dazu, dass auch das Gewicht reduziert, der Blutdruck gesenkt und die körperliche Leistungsfähigkeit gesteigert wird. Und auch das senkt das Erkrankungsrisiko signifikant.

Welche Sportarten eigenen sich besonders?
Dies sollte im Einzelfall zwischen Arzt und Patient geklärt werden. Hierbei muss man die individuelle körperliche Leistungsfähigkeit, mögliche gesundheitliche Einschränkungen des Einzelnen und natürlich auch persönliche Vorlieben beachten. Denn es soll ja nicht nur gesund sein, sondern auch Spaß machen. Letztlich gibt es ein riesiges Angebot an Möglichkeiten und meist nur wenige Einschränkungen, die der Einzelne zu bedenken hat.

Wieso senkt Sport das Erkrankungsrisiko? Was passiert dabei im Körper?
Sport fördert den aeroben Stoffwechsel. Es kommt zu einem gesunden Muskelauf- und Fettabbau. Das Voranschreiten der Atherosklerose, der „Verkalkung“ der Gefäße, kann aufgehalten werden. Dies fördert die Gefäß-elastizität, was wiederum den Blutdruck günstig beeinflusst und somit das Herz langfristig entlastet. Sportliche Betätigung führt auch zu einer besseren psychischen Balance, was besonders bei massivem Alltagsstress sehr segensreich sein kann.

Welchen Effekt hat Sport insbesondere auf das Herz-Kreislauf-System?
Es werden die gefürchteten Komplikationen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der Herzinfarkt und der Schlaganfall in ihrer Häufigkeit drastisch gesenkt. Die körperliche- und auch geistige Leistungsfähigkeit nimmt zu, das unphysiologisch „frühe“ Altern der Gefäße wird verhindert, der Herzmuskel wird dauerhaft besser mit Nährstoffen, vornehmlich Sauerstoff, versorgt.

Wie oft muss man trainieren, damit die Bewegung ihre Wirkung zeigt?
Man sollte sich regelmäßig, mindestens dreimal die Woche, besser fünfmal die Woche mindestens dreißig Minuten körperlich betätigen, um einen dauerhaften Trainingseffekt und somit den gewünschten Erfolg zu erreichen.

Lohnt es sich, auch im fortgeschrittenen Alter mit Sport zu beginnen?
Es gibt keine Altersgrenze! Auch ältere und sehr betagte Menschen profitieren von körperlicher Betätigung, die natürlich dem Lebensumstand und dem Gesundheitszustand des Jeweiligen angepasst werden muss.

Gibt es auch Sportarten, die das Risiko steigern statt mindern?
Dies muss individuell mit dem Patienten besprochen werden. Gemeinsam sollte ein Trainingsplan, der die Sportart und die Trainingsintensität berücksichtigt, erstellt werden. Gelegentlich überschätzt man nach längerer körperlicher Inaktivität das eigene Leistungsvermögen und kann dann mit
einem zuviel und zuschnell den Körper überfordern und damit auch Schaden anrichten. Bei einigen Sportarten müssen natürlich auch Erkrankungen des Bewegungsapparates mit in Rechnung gestellt werden.

Wie wichtig ist es im Vorfeld einen Arzt zu konsultieren?
Man sollte unbedingt eine gründliche Untersuchung beim Arzt vorschalten, um den eigenen Gesundheitszustand zu kennen und die körperliche Leistungsfähigkeit richtig einzuschätzen. Gemeinsam mit dem Arzt kann man einen individuellen Trainingsplan festlegen, der auch die aus medizinischer Sicht wünschenswerten Ziele – zum Beispiel Gewichtsreduktion, Besserung der Stoffwechselparameter, Blutdrucksenkung, Muskelaufbau und vieles mehr – beinhaltet.

Herzlichen Dank für das Gespräch.

(Foto: istockphoto.com)

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