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So halten Sie Ihre Sinne fit ● Hören: Öffnen Sie ein Fenster und horchen Sie genau, was Sie hören: zu Hause, am Arbeitsplatz, an der Ampel im Auto. ● Sehen: Halten Sie sich die Augen zu und gönnen Sie Ihren (offenen) Augen Ruhe. Danach schauen Sie auf einen möglichst weit entfernten Punkt. ● Schmecken: Testen Sie mal Ihre Zunge: wo schmecken Sie süß am intensivsten? ● Riechen: Was ist Essen ohne Riechen? Machen Sie den Selbsttest und halten Sie sich bei Ihrem Lieblingsessen einmal die Nase zu. ● Tasten: Laufen Sie mal wieder barfuß, vielleicht auch im Urlaub am Strand, und tasten Sie mal bewusst Ihre Umgebung mit den Füßen ab. n Vitales Nordhessen – eine Region für die Gesundheit | 41 etwas Giftiges, das in der Regel bitter ist, zu essen und überhaupt sollen wir wieder einmal, in diesem Fall auch vor verdorbenem Essen gewarnt werden. Aber in Zeiten von lückenloser Kühlkette und von Konservierungsmitteln verlässt sich doch heute niemand mehr auf seine Geschmacksnerven, sondern eher auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Unser fünfter Sinn, der Tastsinn, fällt schon rein äußerlich aus der Rolle, da er nicht vorrangig am Kopf angesiedelt ist. Er lässt uns Dinge und Menschen berühren oder uns von anderen Lebewesen berühren. Ist der Tastsinn eigentlich noch zeitgemäß, frage ich mich. Wozu brauchen wir ihn denn – oder besser gefragt: Wozu nutzen wir ihn? Tasten können wir in erster Linie mit den Händen, aber auch, heute weniger geläufig, mit den Füßen. Wir tasten uns doch aber eher im übertragenen Sinne an die Dinge heran. Und wo erleben wir eine bewusste Wahrnehmung mit den Füßen? Meistens stecken sie, gut bestrumpft, in geschlossenen Schuhen. Allenfalls Kinder laufen noch regelmäßig barfuß und werden dann ermahnt, doch ihre Schuhe wieder anzuziehen, um nicht in eine Scherbe zu treten oder sich einen Wespenstich zu holen. Wer nutzt also heute noch seine fünf Sinne ganz bewusst und auch noch sinnvoll? Mit mindestens einem der Sinne etwas bewusst wahrzunehmen, das nennt man Genuss. Brauchen wir so was? Ich möchte an dieser Stelle anders fragen: Können wir uns den Verzicht auf den bewussten Einsatz der Sinne, also den Verzicht auf Genuss, überhaupt leisten? Heute wissen wir, dass im Burn-out die Genussfähigkeit verloren gehen kann. Und der Volksmund sagt: Wer nicht genießt, wird ungenießbar! Und wer will seine Mitmenschen schon gerne mit „Ungenießbarkeit“ quälen? Es steht also fest: Die fünf Sinne einzusetzen macht Sinn! Die Sinne sind einzeln genommen sicher hilfreich. In der Gesamtheit ergänzen sie sich und werden benötigt, um ein ganzheitliches Verständnis einer Situation zu erreichen. In der heutigen Zeit, der ständigen Veränderungen und schnellen Entscheidungen können wir es uns daher gar nicht leisten, auf den Einsatz der fünf Sinne zu verzichten. Etwas, was bewusst und schnell eingesetzt werden soll, muss aber auch funktionieren, also im Training sein! Wer käme aber auf die Idee, seine Sinne zu trainieren? Dabei ist es so wichtig, stets alle Sinne beisammen zu haben. Vielleicht gibt es ja in einigen Jahren nicht nur Fitness- sondern auch Sinnes-Studios. Bis es soweit ist, mache ich Ihnen hier einige Vorschläge, die Ihre Fantasie anregen und die Sinne trainieren sollen. Wie halten Sie Ihre Sinne fit? Lassen Sie sich selbst noch etwas einfallen, was Ihre Sinne täglich schult und damit fit hält. Wer keine Ideen hat, dem empfehlen wir die App „Burn out Prophylaxe“, die kostenlos für iOS und Android zur Verfügung steht und zahlreiche Übungen für die Sinne enthält. Wer hat noch weitere Ideen? Schreiben Sie eine Mail an mail@muerkoester.de! Können wir uns den Verzicht auf Genuss leisten? Foto: istockphoto.com


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