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Vitals Nordhessen 2013 Gesamt_web

Umfangreiche Hilfe bei Stress & Tinnitus Vitales Nordhessen – eine Region für die Gesundheit | 73 Schön Klinik Bad Arolsen Wie entstehen störende Ohrgeräusche? Dr. Talartschik: In jedem Menschen ist eine grundsätzliche Tinnitusbereitschaft seines Hörsystems vorhanden. Sie wird durch zentrale Prozesse in unserem Gehirn unterdrückt. In bestimmten, krankmachenden Lebenssituationen, bei Stress, bei Überlastungen oder auch bei Begleiterkrankungen wie Depressionen kann es zur Öffnung dieses zentralen Hörfilters kommen und die Ohrgeräusche werden hörbar. Der Tinnitus ist daher die Folge einer zentralen Hörverarbeitungsstörung. Ein schwer belastender Tinnitus wird als dekompensierter Tinnitus bezeichnet, weil er meist psychosomatische Begleiterkrankungen zur Folge hat. In der Therapie geht es darum, diesen Teufelskreis von Stress, Tinnitus und Folgeerkrankungen zu durchbrechen. Wie gelingt das? Dr. Talartschik: In der Tinnitus-Retraining- Therapie schulen wir mit verhaltenstherapeutischen und kognitiven Techniken die Wahrnehmung unserer Patienten. Sie lernen, ihre Aufmerksamkeit gezielt zu lenken und dabei dem zermürbenden Geräusch immer weniger Beachtung zu schenken. Schritt für Schritt verliert es so an Bedeutung und rückt in den Hintergrund. Darüber hinaus helfen apparative Hörhilfen die zentrale Filterfunktion zu verbessern und den Tinnitus als weniger belastend wahrzunehmen. Wie hängen Burn-out, Tinnitus und Depressionen zusammen? Dr. Gärtner: Erschöpfung ist das zentrale Symptom des Burn-out. Die betroffenen Menschen fühlen sich als Folge beruflicher Belastung „ausgebrannt“. Hinzu kommen häufig körperliche Symptome wie Schlafstörungen oder auch Tinnitus. Psychische Folgen können Ängste oder Depressionen sein, die dann auch spezifisch behandelt werden müssen. Gerade bei schweren depressiven Symptomen in Verbindung mit einem Tinnitus kann ein stationärer Klinikaufenthalt in einer psychosomatischen Klinik erforderlich werden. Wie können Sie Burn-out-Patienten in Ihrer Klinik helfen? Dr. Gärtner: Burn-out wird neben belastenden Arbeitsbedingungen auch durch unflexible innere Einstellungen wie „Ich muss jederzeit funktionieren“ oder „Nur wer etwas leitet, ist etwas wert“ bedingt. Wir suchen gemeinsam mit den betroffenen Menschen nach Faktoren, die den Burn-out-Prozess auslösen beziehungsweise aufrechterhalten. Bei uns lernen Patienten unter anderem, die Ansprüche an sich und andere zu reduzieren und der Arbeit nicht mehr eine unangemessen große Bedeutung beizumessen. Außerdem werden Entspannung, Stressbewältigung und der konstruktive Umgang mit belastenden Gefühlen gefördert. NH n Schön Klinik Bad Arolsen Die Schön Klinik Bad Arolsen ist die führende psychosomatische Fachklinik in Hessen. Die Klinik deckt das gesamte Spektrum der Psychosomatik ab. Die Behandlungsschwerpunkte umfassen Depressionen, Dekompensierten Tinnitus und Hyperakusis, Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Aufmerksamkeitsdefizit Hyperaktivitätssyndrom im Erwachsenenalter (ADHS), Burn-out- Syndrom, Essstörungen sowie weitere Indikationen (z. B. Angst- und Zwangsstörungen, Schwindelerkrankungen). Das Behandlungskonzept orientiert sich an integrativ-verhaltensmedizinischen Grundlagen. Die Klinik beschäftigt mehr als 250 Mitarbeiter. Kontakt Patientenservice: Telefon 05691/6238-3333 E-Mail: KlinikBadArolsen@schoen-kliniken.de Internet: www.schoen-kliniken.de/bar Stress macht krank. Nach Ruhe und Entspannung sehnen sich viele Deutsche. Der Alltag sieht jedoch anders aus. Jeder Zweite steht in der Arbeit unter starkem Termin- und Leistungsdruck. Zu diesem Ergebnis kommt der „Stressreport Deutschland“. Burn-out, Depressionen und quälende Ohrgeräusche (Tinnitus) können die Folge sein. Welche Therapien helfen, erklären zwei Experten der Schön Klinik Bad Arolsen: Dr. Bernadette Talartschik (HNO-Expertin) und Chefarzt Dr. Thomas Gärtner. Angekommen, aufgenommen sein und wohlfühlen Fotos: Schön Klinik


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