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Die neue Kur und ihre Standorte

Bad Wilhelmshöhe: Jeder Atemzug ist einen Thaler wert

Foto: Archiv/nhBereits im frühen 19. Jahrhundert kamen die ersten Kurgäste und Sommerfrischler nach Wilhelmshöhe. Der Besuch des Gesamtkunstwerks aus Park und Wasserkünsten in seiner geglückten Synthese aus barocken und romantischen Stilelementen, das Landgraf Karl Anfang des 18. Jahrhunderts geschaffen hatte, wurde zur Pflicht für bildungsbeflissene Reisende. Das exklusive Schauspiel der Wasserkünste wurde aber nur an vier Tagen im Jahr veranstaltet: lediglich Himmelfahrt, dem zweiten Pfingsttag und an beiden Sonntagen während der Herbstmesse.

Schon Kaiser Wilhelm II. war zu Gast
Aber Wilhelmshöhe hatte darüber hinaus auch sehr viel zu bieten. Mitte des 19. Jahrhunderts herrschte bereits ein reger oftmals ganzjähriger Badebetrieb. Der Popularität förderlich waren die regelmäßigen Besuche bekannter Persönlichkeiten, wie die alljährlichen Sommerwochen Kaiser Wilhelm II. und der Kaiserin. Aus dieser Zeit stammt auch das berühmte Zitat von Bismarks Leibarzt Dr. Ernst Schweninger: „Hier ist jeder Atemzug einen Thaler wert.“

Prädikatisiertes Thermalsole- und Kneipp-Heilbad
Das Kurviertel Bad Wilhelmshöhe mit Thermalsolebad, Kur- und Badehaus, Kliniken und Kurpark liegt in einer geschützten Höhenlage von 230 bis 600 Metern mit mildem Mittelgebirgs-Reizklima. Das prädikatisierte Thermalsole- und Kneipp-Heilbad setzt dabei nicht nur auf moderne Trends, sondern baut vor allem auf klassische aber nicht weniger aktuelle Methoden. Was heute zum Teil mit neuen Begriffen wie TCM versehen wird, ist nichts anderes als die klassischen Anwendungen Sebastian Kneipps. Denn neben der weithin bekannten Wasseranwendung ist Kneipp noch mehr: Richtige Ernährung, Bewegung, Pflanzenanwendung und die Ausgeglichenheit, das Gleichgewicht des gesamten Organismus.

Dem Kneipp’schen Thema Wasser verpflichtet ist auch die Bade- und Erlebniswelt der Kurhessen Therme, die von einer Solequelle gespeist wird, mit integriertem Kurmittelhaus und Kneippabteilung, sowie die angeschlossene Habichtswald- und Ayurvedaklinik, die den Mittelpunkt von Bad Wilhelmshöhe präsentieren. Ein vielfältiger Mix unterschiedlicher medizinischer Schwerpunkte rundet das Angebot ab. Die Anwendungspalette reicht vom anthroposophisch orientierten Gesundheitszentrum Marbachshöhe mit Heilpflanzengarten über die ganzheitlich ausgerichtete Gesundheitsakademie Bad Wilhelmshöhe, dem Gesundheitssportzentrum Bad Wilhelmshöhe, fünf Kneipp-Wassertretanlagen und neun Kurterrainwegen im Bergpark Wilhelmshöhe.

Der größte Bergpark Europas ist zugleich der Kurpark von Bad Wilhelmshöhe. Mittendrin befinden sich drei malerisch gelegene Kneipp-Tretanlagen. Eine angenehme Erfrischung für müde Beine nach dem Aufstieg vom Schloss zur Löwenburg, eine Erholung der Füße an der Kneipp-Anlage am Mulang, zwischen Schloss Wilhelmshöhe und Habichtswaldklinik gelegen, alles ist möglich. Dabei schreitet man im Storchengang im Becken herum. Bei jedem Schritt wird ein Bein völlig aus dem Wasser herausgezogen und dabei die Fußspitze etwas nach unten gebeugt. Danach streift man das Wasser mit den Händen von den Beinen und erzeugt durch Fußgymnastik oder Gehen ein angenehmes Wärmegefühl. Die Saison an den Kneipp- Tretanlangen beginnt ebenso wie die der Wasserspiele am 1. Mai. Alle Anlagen stehen bis zum 3. Oktober täglich kostenlos zur Verfügung.

Große Wasserkunst am Fuße des Herkules
Die Wasserspiele beginnen in einer Grotte zu Füßen des Herkules. Hier haben vor gut 300 Jahren spielerische Fontänen und eine Wasserorgel für Kurzweil gesorgt. Das Riesenkopfbecken markiert den Punkt, an dem die Kaskadenanlage beginnt. Über eine Strecke von 250 Metern leiten sie 350 000 Liter Wasser zum Neptunbecken. Talwärts überwindet das Wasser 225 Höhenmeter und passiert Stationen wie den Steinhöfer Wasserfall, die Teufelsbrücke und das Aquädukt. Ohne jede Pumpe und allein durch natürlichen Druck steigt das Wasser. Das großartige Schauspiel der Beleuchteten Wasserspiele wird durch hunderte Scheinwerfer ermöglicht, die Kaskaden, Teufelsbrücke, Aquädukt, Jussowtempel, Bäume und die über fünfzig Meter hohe Fontäne erstrahlen lassen.

Bewegung mit Klimareizen
Das gesunde Klima im Bergpark kann man auch für die eigene Gesundheit einsetzen. Dazu werden die bestehenden Kurwege in Terrainkurwege weiter entwickelt. Geplant sind sechs Wege zur Terrainkur. Kurterrain verbindet eine Kombination von Bewegung mit Klimareizen. Dabei fördert das Gehen im Gelände Ausdauer und Koordination. Die sich ständig ändernden Klimareize stärken Adaptionsmechanismen des Organismus. Kältereize fördern die Abhärtung und Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte. Die Kombination dieser Faktoren führt zur Erhaltung und Steigerung der Leistungsfähigkeit. Darüber hinaus führt das Landschaftserlebnis zu positiven psychologischen Effekten. Der Bergpark beherbergt aber nicht nur die Kneipp-Anlagen und die Kurterrainwege, sondern auch kulturelle Schwergewichte wie das Schloss Wilhelmshöhe mit der Antikensammlung und der berühmten Gemäldegalerie Alte Meister, die Löwenburg und den Herkules, das Wahrzeichen der Stadt. Das Kultur- und Erlebnisangebot Kassels tragen darüber hinaus zu dem einzigartigen Ambiente bei.

Bad Wilhelmshöhe in Kürze
Historie: Seit der Jahrtausendwende verfügt Wilhelmshöhe über das Prädikat Thermalsoleheilbad. Das Bestreben, dort eine Thermalsole zu fördern, gab es schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Die Förderung der Sole, aus zwei mehr als 1.000 Meter tiefen Bohrungen, war aufgrund der Tiefe des Vorkommens, mit damaligen technischen Mitteln jedoch nicht möglich. Im April 1979 kam der Durchbruch. Die neue Bohrung Wilhelmshöhe 3 brachte in 629 Meter Tiefe den gewünschten Erfolg: eine Natrium-Chlorid Thermalsole. Daraufhin wurde 1983 die Kurhessen-Therme eröffnet. Engagierte Kurärzte gaben bereits um 1900 wichtige Anstöße für neue, natürliche Therapien. Bereits 1914 wurde eine Wasserheilanstalt auf dem Gelände der heutigen Habichtswaldklinik und einige Wassertretstellen gebaut. 1994 wurde Wilhelmshöhe endgültig zum Kneipp-Heilbad anerkannt. 2000 erfolgte nicht nur die Anerkennung zum Thermalsoleheilbad, sondern auch die Umbenennung des Stadtteils Wilhelmshöhe/Wahlershausen in Bad Wilhelmshöhe. 2006 wurde Bad Wilhelmshöhe in die Premium Class der Kneipp-Heilbäder aufgenommen.

Indikationen: Atemwege, Bewegungsapparat, Haut, Herz und Kreislauf, Magen, Darm, Leber, Galle Stoffwechsel, Nerven, psychosomatische Leiden, rheumatische Erkrankungen

Kliniken: Habichtswald-Klinik, Ayurvedaklinik, Vitos Klinik Bad Wilhelmshöhe, Vitos Orthopädische Klinik Kassel, Burgfeld Krankenhaus, Gynäkologische Tagesklinik, Rotes Kreuz Krankenhaus, Paracelsus Elena Klinik

Kurangebote: Kurhessen Therme mit Kurmittelhaus und Kneippabteilung, Kurpark, Gesundheitszentrum Marbachshöhe, Gesundheitsakademie Bad Wilhelmshöhe, Gesundheitssportzentrum Bad Wilhelmshöhe, fünf Kneipp-Wassertretanlagen, neun Kurterrainwege im Bergpark Wilhelmshöhe, Kletterpark, Wanderwegenetz im Bergpark Wilhelmshöhe und im Habichtswald, Freibad

Kontakt:
Tourist- & Kurinformation
im Bahnhof Wilhelmshöhe
Telefon: 0561 / 340 54
E-Mai: info@kassel-marketing.de
Internet: www.kassel-marketing.de

(Fotos: Archiv/nh)

 

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