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Vitals Nordhessen 2013 Gesamt_web

Zum Thema: Aktive Vorsorge Helga Kristina Kothe, Chefredakteurin Vitales Nordhessen L b L HCV 14 | Vitales Nordhessen – eine Region für die Gesundheit Vital und gesund Liebe Leserinnen und Leser, Asthma, Bluthochdruck oder Diabetes machen Millionen Deutschen zu schaffen. Regelmäßiger Sport senkt das Risiko, daran zu erkranken. Herz, Kreislauf und Gefäße werden ebenso gestärkt, wie das Immunsystem, die Lunge und die Muskulatur. Hinzu kommt, dass Sport Stress abbaut, der auch eine Ursache für viele Erkrankungen ist. Und letztlich führt mehr Sport zu mehr körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit. Das sind die Fakten, die uns deutlich machen, dass Sport die beste Gesundheitsvorsorge ist. Rund 80 Prozent der Deutschen bewegen sich zu wenig – das schätzt das Karlsruher Institut für Technologie. Recht hat es: Wir sitzen im Büro, im Auto, in der Bahn – mit einem Körper, der sich eigentlich bewegen will, bewegen muss. Denn der Drang danach ist evolutionär in ihm verankert. Für die Tatenlosigkeit straft er uns. Aber umgekehrt belohnt er uns auch. Sport hat Platz in jedem Leben. Viele von uns tun sich jedoch schwer, durchzustarten. Und wenn wir einmal begonnen haben, ist es oft noch schwerer durchzuhalten. Zum einen ist es die Bequemlichkeit, die häufig siegt, zum anderen ist unser Alltag ohnehin schon voll gestopft mit Terminen. Da ist es doch gut zu wissen, dass schon kleinste Rationen Bewegung etwas ändern können. Wege zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren statt mit dem Auto, die Treppe nehmen statt den Lift. Das belegt auch eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln, die man nicht oft genug zitieren kann: 3000 Schritte mehr am Tag fördern die Gesundheit. 3000 Schritte, das sind rund 2,5 Kilometer Fußweg, die gut für den Körper sind. Nutzen Sie also die kleinen Bewegungen des Alltags als Ansporn, mehr zu machen. Fangen Sie an, es lohnt sich! Aktivität hilft bei chronischen Erkrankungen Sport statt Medikamente Bei vielen chronischen Erkrankungen sind Bewegungsprogramme eine sinnvolle und nebenwirkungsarme Ergänzung zu einer medikamentösen Therapie. So profitieren zum Beispiel Menschen mit Diabetes mellitus von einem aktiven Lebensstil. Ihnen werden von Medizinern besonders Ausdauersportarten wie Schwimmen, Wandern, Walking, Jogging oder Radfahren empfohlen, da sie gut für den Stoffwechsel und damit für Diabetiker sind. Besonders für Typ-2-Diabetiker ist es wichtig, durch regelmäßige Bewegung Schwung in den Stoffwechsel zu bringen. Daneben wirkt sich der Sport positiv auf überflüssige Pfunde, erhöhte Blutfettwerte und Bluthochdruck aus. Gelenkbeschwerden können ebenfalls gemildert werden. Die Blutdruckwerte senken Auch Bluthochdruckler können mit leichtem Ausdauersport ihre Lebensqualität verbessern. Denn ausreichend Bewegung kann den Blutdruck senken. Erste Erfolge werden bereits bei einer geringen Zunahme der körperlichen Aktivität verzeichnet. Dabei reduzieren sich die Blutdruckwerte mit jedem Kilogramm, das Patienten an Gewicht verlieren. Bei Bluthochdruck sollte man aber darauf achten, dass die Sportart zu einem regelmäßigen Puls und gleichmäßiger Atmung führt Foto: istockphoto.com und entspannend wirkt. Ideal sind deshalb Walking, Schwimmen, Radfahren, Wandern und Gymnastik. Auch Menschen, die übergewichtig sind, hilft Bewegung, um abzunehmen, das neue Gewicht zu halten und ein besseres Körpergefühl zu bekommen. Allerdings müssen Betroffene darauf achten, dass Knochen und Gelenke und auch das Herz durch das Übergewicht vorbelastet sein können. Daher empfehlen Mediziner Sportarten, die den Bewegungsapparat und das Herz-Kreislauf-System schonen, wie Schwimmen, Radfahren, Walking, Spazierengehen und Wandern. Neben Ausdauertraining bringen immer mehr Mediziner auch die positive Wirkung des Muskeltrainings ins Spiel. Es soll, wenn es richtig gemacht wird, vor Rücken- und Gelenkschmerzen, Herzerkrankungen, Osteoporose, Alzheimer, Depressionen, Diabetes und Bluthochdruck schützen. Geforscht wird zu diesem Thema an der Universität Kopenhagen. Die Wissenschaftler haben Proteine entdeckt, die sich in vielfältiger Weise positiv auswirken. Laut der Studie, ist Muskeltraining eine gute Vorsorge vor Diabetes Typ 2. Und man geht davon aus, dass mit Muskeltraining fünfzig Prozent der Typ- 2-Diabetiker ihre Medikamente absetzen könnten. NH n


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